Keinerlei Einarbeitung im neuen Job - was nun

jeudi 12 juin 2014

Seit Februar bin ich in einem mittelständischen inhabergeführten Unternehmen der Elektronikbranche im Bereich Vertrieb tätig.

Davor wär ich mehrere Jahre in einer völlig anderen Branche in der Technik beschäftigt, das leider insolvent ging.

Mein Vorgänger in der Position war wohl 20 Jahre im Unternehmen, hat allerdings wohl aufgrund eines Streites mit dem Geschäftsführer gekündigt, und mehr oder weniger "verbrannte Erde" hinterlassen.



Ich soll nun das ganze aufarbeiten und nahtlos übernehmen. Bei meinem Bewerbungsgespräch darauf hingewiesen, dass ich mit den von der Firma angebotenen Produkten und Dienstleistungen nicht vertraut bin, da ich branchenfremd bin. Damals sagte mein Chef, dies sei alles kein Problem, da ich eine gründliche Einarbeitung bekommen würde. Auf diese Einarbeitung warte ich bis heute. Von Anfang an saß ich allein im Büro, ich musste um Zugänge zum Rechner und zum Warenwirtschaftssystem kämpfen, manches erhielt ich erst nach Wochen, das Telefon klingelt ständig und ich soll Auskünfte über Produkte geben, von denen ich noch nicht einmal weiß, dass wir sie im Portfolio haben. Die ersten zwei Wochen wurde mir ein Kollege als Ansprechpartner zur Seite gestellt, der selbst erst 5 Monate im Unternehmen war, und von den meisten Vorgängen im Unternehmen, wie er selbst zugab, keine Ahnung hatte. Mittlerweile ist auch dieser Kollege weg (hat was anderes gefunden).



Als ich meinen Chef um eine Produktschulung oder zumindest eine Einweisung bat, knallte er mit Mappen mit technischen Dokumentationen auf den Tisch und sagte, ich solle mir das durchlesen. (waren mehrere 1000 Seiten).

Ich hatte bereits mehrere Kundentermine, bei denen ich mich mehr oder weniger bis auf die Knochen blamiert habe, weil die Kunden unsere Produkte teilweise besser kannten als ich. Den Chef kümmern meine Beschwerden nicht.



Im Gegenteil. Seitdem ich - leise - Kritik geäußert habe, muss ich für jeden Arbeitstag einen "Tätigkeitsbericht" schreiben und diesen beim Chef vorstellen. Da muss ich mir dann anhören wie unfähig ich doch sei. Mittlerweile erfinde ich einfach Dinge und schreib sie da rein.



Kurzum - ich will dringend da weg. Bis Ende Juli bin ich in der Probezeit. Nach Ablauf der Probezeit hätte ich eine Kündigungsfrist von 16 (!) Wochen, was die Suche nach einem neuen Job erheblich erschweren würde. Mir ist auch klar, dass ich selbst nicht kündigen kann, da ich dann gesperrt würde. Was soll ich tun ? Ich gehe jeden Tag mit größtem Widerwillen an die Arbeit, muss mich vom Chef zurechtweisen lassen und vollkommen ohne das benötigte Fachwissen Fragen von Kunden beantworten. So kann das doch nicht weitergehen !




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